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Ist der Cost Average Effect ein Mythos?

Sollte ich ein hohes Kapital gestaffelt nach Cost Average investieren oder durch eine Einmaleinlage?


Für rational denkende Menschen mag es erstmal sinnvoll sein, scheinbar logisch klingenden Argumenten direkt zu vertrauen – das ist vor allem in Sachen Finanzen so.

Was noch dazu kommt: Bekannte Strategien werden ungerne verworfen und durch neue und bisher ungewohnte Methoden ersetzt.


Darum ist es so, dass sich auch die vermeintliche Überlegenheit des Cost Averagings für Investments bis heute hartnäckig hält, obwohl bereits seit langer Zeit mehrmals das Gegenteil bewiesen ist. Somit behaupten viele Finanzberater das Cost Average, langfristig günstigere durchschnittliche Einstiegspreise garantieren. Meistens versuchen Finanzvertriebe, diese Wahrheit an Anleger zu verkaufen.


Cost Averaging soll laut diesen Personen vor allem bei wechselnden Kursen die beste Investmentstrategie sein. Doch die Wahrheit: Eine Einmalanlage lohnt sich deutlich mehr.

Warum das so ist? Das erfahren Sie in weiterer Folge hier.


Mythen rund um dem Cost Average Effect und die wissenschaftlichen Fakten

Im Grunde genommen investieren nur Menschen am Finanzmarkt, die annehmen, dass die Kurse steigen werden. Da ist es nur logisch, dass Einmalinvestments die beste Entscheidung darstellen: denn so kann man direkt am Start des Investments bestmöglich vom darauffolgenden Kursanstieg profitieren.

Und was ist mit dem Risiko? Nun, auch hier sind Einmalinvestments hingegen vieler Meinungen risikofreier als Cost Averaging - das hat unter anderem ein Forschungsteam unter der Leitung von Maciej Kowara und Paul Kaplan in Toronto entdeckt. Das Team untersuchte Einmalanlagen im Gegensatz zu Cost Averaging Investments am Finanzmarkt von 1926 bis 2019 und kam zu interessanten Ergebnissen:


Cost Averaging macht Anleger nicht wohlhabender: Die Analysten haben herausgefunden, dass Einmalanlagen umso empfehlenswerter im Vergleich mit Cost Averaging sind, desto länger der Investmentzeitraum ist. Was das bedeutet? Ganz einfach: Vor allem dann, wenn Sie längerfristig investieren wollen, sollten Sie auf Einmalanlagen vertrauen. Denn damit erreichen Sie die höchsten Gewinne.


Für die Zeit zwischen Januar 1926 und August 2019 wurden stufen Einstige über alle verfügbaren rollierenden Zeitperioden zwischen zwei und 120 Monaten Einmalinvestments gegenübergestellt. In 72,2 Prozent der Fälle erwies sich die Rendite von Einmalanlagen der Rendite der Sparpläne als überlegen. Je länger der Zeithorizont, desto besser schlugen sich Einmalanlagen. Bei den 120-Monatsperioden waren stufen Einstiege nach Sparplan in weniger als zehn Prozent der Fälle einer Einmalanlage überlegen. Die untere Grafik illustriert diesen Punkt.


Cost Averaging ist nicht die risikofreiere Strategie: Zudem haben Kowara und Kaplan mit ihrem Team entdeckt, dass die Schwankungsbreite der Renditen bei Einmalanlagen geringer ist als bei stufen Einstiege nach Sparplan – eine Überraschung für viele Menschen, die glauben, dass es umgekehrt ist.


Die für viele vermutlich überraschende Erkenntnis über das bessere Risikoprofil von Einmalanlagen ist auch bei etwas genauerem Nachdenken logisch. Bei stufen Einstiegen nach Sparplan sind gleich zwei Unsicherheitsfaktoren im Spiel: zum einen, wie bei Einmalanlagen auch, das Risiko der Märkte; zum anderen die Abfolge der Renditen im Ablauf der verschiedenen Perioden. Egal, wie man die Abfolge der einzelnen Unterperioden einer Anlageperiode sequenziert, bleibt das Ergebnis bei einer Einmalanlage konstant. Das stellt sich bei einem stufen weisen Einstieg anders dar; sein Erfolg hängt auch von der Abfolge der positiven und negativen Unterperioden einer gesamten Anlageperiode ab.


Einmalanlagen oder Cost Averaging? Das Fazit

Somit ist laut der erwähnten Langzeit-Analyse klar: Einmalanlagen sind stufen Einstiegen eindeutig überlegen. Natürlich sind stufenweise Einstiege deswegen aber nicht unbedingt zu vermeiden: denn sie können vor allem zögerlichen Investoren einen Einstieg bieten, die nicht direkt hohe Summen investieren und stattdessen Stück für Stück investieren wollen.

Manche Leute haben schlicht und einfach auch nicht das Geld, um auf einmal hohe Investments zu tätigen.


Hier gilt: Regelmässige kleine Investments sind immer noch besser als keine Investments. Am besten sind aber trotzdem Einmalanlagen.


Der mit Abstand wichtigste Punkt ist: Wie Sie auch immer Ihre finanzielle Unabhängigkeit anstreben – wichtig ist nur, dass Sie tätig werden und mit Investments Ihr Leben deutlich verbessern!







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